Der Herbst beginnt nach der TCM am 8./9. August und endet am7./8. November. Es weht ein kräftiger Wind und auf der Erde hat alles klare Konturen. Die Farben verändern sich und die Zeit des Sammelns und Erntens ist gekommen. Man sollte früh ins Bett gehen und morgens mit den Hähnen aufstehen. Die Energien sollten nun nach innen kehren und gesammelt werden, gleich der Natur, die nun welkt und in sich kehrt. Das Organ des Herbstes ist die Lunge, die zum Metall- Element gehört. Metall erzeugt Wasser, das Element des Winters. Im Herbst verändert sich das Klima oft dramatisch. Nach einer späten Hitzeperiode, dem Altweibersommer, kann oft danach unmittelbar die Kälte einsetzen. Daher ist in dieser Zeit der Körper besonders anfällig für Infekte. Doch sollte man sich im Herbst nicht gleich zu warm anziehen. Ein allmähliches Abhärten des Körpers und eine Gewöhnung an die Kälte stärkt die Abwehrkräfte. Auch morgendliches kaltes Duschen wird empfohlen.
Ernährung im Herbst:
Keine scharfen Lebensmittel mehr. Dafür saure Lebensmittel, wie z.B. Weissdorn. Eine Stärkung des Körpers für den bevorstehenden Winter erreicht man auch durch Hühnersuppen und Fleischbrühen.
Die Heilkraft des Speichels:
In China hat man schon früh erkannt, dass der eigene Speichel eine wichtige Schutzfunktion übernimmt. Eine einfache, wirkungsvolle Übung für den Herbst:
Morgens nach dem Erwachen setzt man sich im Bett auf und versucht den Geist zu sammeln. Man legt die Zungenspitze an den Gaumen. Eine andere Methode besteht darin, bei geschlossenem Mund und locker aufeinander gelegten Zähnen Bewegungen auszuführen als spüle man den Mund aus. So wird die Speichelbildung angeregt. Wenn sich genügend Speichel angesammelt hat, soll man ihn langsam und bewusst schlucken und mit den Gedanken in den Unterbauch lenken. So können die im Speichel enthaltenen Enzyme, Säuren und Antikörper ihre verdauungsfördernde und antibakterielle Wirkung besonders gut entfalten.
Als gutes Rezept gegen Verstimmungen und Depressivität im Herbst ist das Bergsteigen.
Damit ist weniger das Bergsteigen als sportliche Höchstleistung gemeint, als eher das Genießen der Farbenpracht und des Rundblicks.
Der Winter beginnt in der TCM am 7./8. November und dauert bis zum
Frühlingsanfang am 4./5. Februar.
Diese drei Wintermonate gelten als die Periode des Verschließens und Speicherns.
Im Winter ist das Wasser zu Eis gefroren und der Boden hat Risse von der Kälte.
Man sollte früh zu Bett gehen und darf (so wie der Arbeitgeber es zulässt) lange schlafen. Möglichst bis die Sonnenstrahlen das Bett erreichen.
Die Haut darf nicht zu viel schwitzen. Die Yang-Energie, die im Winter ruht, sollte man möglichst nicht stören.
Seine Gedanken sollte man für sich behalten und hüten wie ein Geschenk.
Wer gegen die Speicher-Regel des Winters verstößt, beeinträchtigt die Niere, der das Element Wasser zugeordnet wird. Wer das Wasser im Winter nicht pflegt, wird dem Holz des Frühjahrs die Wachstumsmöglichkeit nehmen.
Besonders wichtig im Winter ist es, die Füße warm zu halten.
Auch der Rücken, über dessen Mitte der wichtigste Yang-Meridian läuft, muss warm
Gehalten werden.
Wärmende Nahrungsmittel im Winter:
Scharfe Gewürze (Pfeffer, Curry, Zimt, Muskat und Knoblauch)
Ingwer, Chili
Lauch, Zwiebel, Rote Beete, Huhn, Lamm
Bitte beachten Sie, dass die Zitrusfrüchte in der TCM zum kühlenden Element gehören.
Wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts sind sie sehr beliebt und auch wirkungsvoll in der Abwehr von Erkältungskrankheiten.
Ist man jedoch bereits erkrankt, fördern sie die innere Kälte und verhindern dadurch die Genesung.
Ebenso kann die beliebte heiße Milch mit Honig zur Verschleimung und Verschlimmerung der Symptome führen, anstatt sie zu lindern.
Als besonders schleimlösend gilt der Rettich.
Rezept zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten:
50g frischer Ingwer
50g Knoblauch
1/4l Essig (Obstessig)
Ingwer waschen und in feine streifen schneiden. Die Knoblauchzehen enthäuten und in Scheibchen schneiden. Beides in ein Schraubglas füllen und mit dem Essig übergießen. 30 Tage verschlossen stehen lassen. Täglich zweimal 10-20 ml Essigsud trinken und vom Ingwer und Knoblauch essen.